René

Was war das für eine Nacht... Übernachtet haben wir auf dem grossen Parkplatz beim Hotel Mauvoisin, gerade neben der Staumauer auf ca. 2000m über Meer. Um ca. 00:30 fing das Gewitter an. In der gesamten Schweiz hatte es starke Gewitter. Wir waren hier alleine, man meinte es hagelt, ich ging raus, es waren aber so grosse Regentropfen die soviel krach machten. Der Camper wackelte wie auf einer Achterbahn. Es blitzte so oft und so laut, dass man meinte, man sei in einer Diskothek. Es war ein Abenteuer, die ganze Nacht. Geschlafen haben wir nicht viel, Jan versteckte sich unter dem Kopfkissen. Am Morgen um ca. 7:30 regnete es ein letztes Mal und innerhalb kurzer Zeit war der Himmel wieder blau. 

 

Gestern waren wir im Val de Bagne, jetzt gehen wir ins Val Feret. Auch dieses Tal, lang, breit und schön. Wir gingen bis zuhinterst. Weideland soweit man sieht. Hier gibt es viel mehr Futter, als die bestehenden Herden fressen können. Auf dem Rückweg parkierten wir vor einer schöne Kapelle am Strassenrand und assen dort Mittag.

 

Dann gingen wir weiter unten noch kurz nach Champex Lac zum See. Ein wunderbarer See in einer schönen Landschaft mitten im Dorf. Man kann schwimmen, Pedalo fahren, am Strand sein, ideal für Familien. Es gibt alte, gepflegte Hotels von der Belle Epoche, so schön. Dazumal hatte man einen coolen Stil. Wenn man die Autos vor den Hotels sieht weiss man auch, dass hier nicht arme Leute Zimmer mieten. Und natürlich gibt es auch hier viele kleine Chalets so wie fast überall in den Bergen im Unterwallis die touristisch stark erschlossen sind. Wenn ich im Wallis nächstes Mal in die Ferien gehe, dann am liebsten hier an den See in Champex Lac. In einem guten Hotel oder auf dem Campingplatz, beides sehr nahe am See gelegen. Und würde den See jeden Tag einmal durchschwimmen, weil das gut tut und es hier wunderschön ist.

 

Dann fuhren wir zurück nach Orsières mit einer schönen Brücke und einer recht grossen mittelalterlichen Kirche, und weiter das Val d`Entremont hoch durch Liddes, Bourg St-Pierre, vorbei am Stausee "Lac de Toules" auf den Pass vom Grossen St. Bernhard. Eine schöner Pass. Zuoberst ein See, ein Hospiz, ein Hotel, Souvenirläden ein Museum usw. 

 

Von hier kommen die bekannten Bernhardiner Hunde. Wir gingen sie anschauen und auch das Museum. Die Fr. 12.-- Eintritt lohnen sich alle Male. Es hat vielleicht 15 Berhardiner Hunde die man besuchen kann und ein Museum wie ich es selten noch gesehen habe. Nicht gross aber fein. Ideal für alle zwischen 4-80 Jahren. Denn es hat viele Tiere, Themen, Geschichten und man fühlt sich wohl in diesem Museum. Von der Römerzeit bis heute, Fauna, Flora, Kristalle usw., alles wird behandelt, kurz, spannend, informativ. Wer dieses Museum geplant hat, der hat es gut geplant, bravo! Besucht mit euren Kindern dieses Museum, sie werden begeistert sein. Auch hier fahren öffentliche Busse hin.

 

Dann fuhren wir kurz nach Italien. Wir wollten dort einen Cappuccino trinken, es war aber fast alles geschlossen. Und kamen dann durch den Tunnel zurück. Es ist spannend wie verschieden die Passstrasse auf beiden Seiten aussehen. Das Tunnel ist schon ein wenig veraltet und es war ein Erlebnis mit Jan da hindurch zu fahren. 

 

Dazu ein anderes Erlebnis: Ich wollte Golf lernen und entschied mich ins Piemont nach Biella an einem Golfkurs teilzunehmen. Da ich kein Auto hatte ging ich per Autostop von Zermatt ins Piemont. Zermatt-Visp nahm mich Kronig Othmar mit, danach jemand bis Sitten, danach jemand bis Martigny, danach jemand bis Sembrancher, danach jemand bis Orsières, dann jemand bis Bourg St-Pierre. Dann nahm mich ein Italiener mit der einen grünen Hut trug und im Albini Clup von Italien war. Sie hatten ein grosses Fest in Aosta. Sein Van war alt, schmutzig und auf dem Boden lag nur eine Matratze und Zigaretten. Ich überlegte kurz und ging dann trotzdem mit. Von Aosta bis Biella gings dann auch irgendwie mit Autostop, Bus oder zu Fuss weiter. Dazumal hatte ich noch kein Handy. Heute mit Google Maps ist es locker und easy zu reisen, aber nie so spannend als wenn man nicht weiss, was als nächstes kommt.

 

In Biella am ersten Abend sassen dann alle die sich für diesen Golfkurs angemeldet haben an einem grossen, nobel gedecktem Tisch und erzählten sich Geschichten. Wir waren um die 15 Leute. Sie sprachen plötzlich über Autos und wie sie nach Biella kamen und die meisten hatten Porsche Cayene, Mercedes, Ferrari... irgendwie nicht alltägliche Autos. Irgendwie wollte jeder das bessere Auto haben als der andere, und sie fragten auch mich, mit was für einem Auto ich gekommen sei, und ich sagte ihnen, per Autostop. Sie mussten lachen und wir hatten eine gute Zeit zusammen. Man hat immer zusammen gediegen gut Abend gegessen und diskutiert. Ein Ehepaar hat mich dann am Ende der Woche zurück nach Visp gebracht.

 

Dann kaufte ich mir eine Ausrüstung und meldete mich zu einem Turnier in Täsch an. Am Vormittag um 10:00 machte ich die Prüfung zur Platzreife und am Nachmittag um 13:00 spielte ich am Turnier mit. Es ging mir recht gut und viele waren überrascht dass ich nach ein paar Tagen so gut spielen konnte. Früher dachte ich, Golf sei etwas für wenige, bessere, leicht betagte Leute. Heute weiss ich das Golf eines der schönsten Sportarten ist die es gibt, für jung und alt. Körper, Geist, Seele, der ganze Mensch wird gefordert.  Talent hät ich glaub ich kein schlechtes, hät ich jetzt noch mehr Zeit und Geld, würde ich mich dem Golf ganz sicher widmen. Nach dem Turnier habe ich meine Ausrüstung im Keller deponiert und nie mehr heraus genommen. Es war ein schönes Abenteuer!

 

Also, Jan und ich sind durch den Tunnel zurück gefahren und wollten oben auf dem Pass übernachten. Da ich die Ausfahrt verpasst habe, mussten wir zuerst mehrere Kilometer durch die Galerien zur nächsten Ausfahrt fahren. Wir bemerkten, dass dort eine Strasse war, die direkt zum Fundament der Staumauer und dann hinauf auf die Staumauer führt. Da sind wir jetzt. Am Rand des Sees mit super Ausblick und einer riesigen Herde schwarzer Eringer Kühen. Güetnacht!

 


Jan

Diese Nacht war es die 3. Nacht, die nicht ruhig war. Es kam ein Gewitter und es hat aus Kübeln geregnet und geblitzt. Unter dem Dach hört man das ganz laut. Man meint sogar es hagelt. Es hat in Etappen geregnet. Man konnte fast nicht schlafen. Am nächsten Morgen sah man nichts mehr vom Gewitter. Dann ging es weiter nach dem St. Bernhard Pass. Auf der Rausfahrt sahen wir natürlich die gleichen Objekte wie bei der Reinfahrt. Wir machten in einem Dorf Stop, wo es einen Migros gab, und gingen einkaufen.

 

Nach dem Einkauf für die nächste Woche ging es weiter in Richtung Grosser St. Bernhard. Auf der Fahrt dort hin nahmen wir noch ein anders Tal in Angriff welches daneben lieg, das Val Ferret mit La Fouly und anderen Dörfern. Die Gegend war sehr schön und imposant. Wir sahen fast bei jedem zweitem Bachbett eine "Alarmampel" stehen. Das deutet darauf hin,  dass es ihr viele Murgänge gibt. Papa meinte dazu, dass es normal ist in so einem grossen Tal. Wenn es regnet, kommt schnell viele Wasser zusammen und dann ist es passiert. Die Ampeln sind als Sicherheit da, kommt ein Murgang, schalten sie automatisch auf Rot um.

 

Als wir in Fouly angekommen sind, war es sehr schön. Das Dorf war nicht gross, sondern mehr in die Länge gezogen. Wir assen weiter hinten im Tal das Mittagessen. Nach dem Mittagessen ging es wieder talauswärts. Wir machten aber noch etwas anders auf der Fahrt. Wir machten einen Abstecher nach Lac de Champex. Das ist ein kleines Dorf mit einem schönen, grünen, warmen See. Uns gefiel es sehr gut. Nach einer kleinen Besichtigung ging es weiter auf den  St. Bernhard Pass. Oben angekommen war die Aussicht wunder schön und es hatte ein wenig Nebel. Ich denke viele wissen nicht, dass es hier oben nicht nur Hunde gibt, sondern auch einen See. Ich habe auch nur gewusst, dass es hier weiss – braun - schwarze Hunde gibt. Dass es einen See hat, wusste ich  nicht. Ach, wie heissen die Hund schon wieder? Sie heissen gleich wie der Pass, also Bernhardiner Hunde. Wir gingen auch das Museum anschauen. Am Schluss meinte Papa, dass Museum ist sehr gut für Kinder und Erwachsene. Dort lernt man viel wissenswertes und spannendes.

 

Nach der Besichtigung ging es nach Papas Wille nach Italien und dann durch den Tunnel zurück in die Schweiz. Also machten wir das. Wir merkten sofort, dass die Italiener anders bauen als die Schweizer. Ich nenne ein paar Infos. Eines ist, dass sie Holzleitplanken haben auf der gesamten Bergstrecke. Das zweite ist, dass die Strasse schmäler ist, das dritte ist, das Italiener gut Bruchsteinmauern können und als letztes, sie haben eine andere Art von Strassenschildern und Strassenbau. Wir mussten weit nach unten fahren, um in den Tunnel zu kommen. Zuunterst wollte Papa ein Kaffee trinken gehen, aber es sah aus wie ein verlassenes Kaff und wir fanden nirgends ein Kaffee. Papa machte sogar einen Spruch daraus, …im Kaff gibt’s kein Kaffee…, ich fand ihn gut. Nach dem Spruch ging es wieder auf die Autobahn. Die ganze Strecke war überdacht und unten wurde ein Kunstwerk gebaut aus langen Betonpfeilern, worauf die Autobahn fährt. Als wir beim Zoll angekommen sind, war es ganz anders als ich gedacht habe. Wir mussten nur viel zahlen und dann ging es schon durch den Tunnel. Wir merkten, dass es nötig wäre, den Tunnel mal zu reparieren. Papa meinte nur, wir sind in Italien, hier sehen alle Tunnel so aus.

 

Auf der anderen Seite wieder draussen angekommen ging es dann den Berg runter. Wir nahmen eine Abzweigung um zum Stausee zu kommen. Als wir dort ankamen war es sehr eindrücklich die Mauer und das Wasser zu sehen. Wir beschlossen dort zu übernachten. Am Abend haben wir noch eine Herde Kampfkühe gesehen. Ich dacht St. Bernhard ist für Hunde bekannt und nicht für Kampfkühe. Ihr fragt euch sicher wie der Stausee heisst, er heisst Lac des Toules.

 


Fahrt Mauvoisin zurück ins Tal


Fahrt ins Val Ferret


Fahrt nach Champex-Lac 1470m


Grosser Sankt Bernhard 2429m


Hospiz


Hunde


Museum


Nach Italien und durch den Tunnel zurück


Barrage des Toules