René
Gestern abend spät fanden wir noch freies Hotel in Sitten. Es war nicht ganz einfach, viele waren ausgebucht. Es war recht neu und modern. Es hatte sogar einen Veloraum und eine riesige Garage. Doch nirgends fanden wir eine Steckdose, um die Bikes aufzuladen. Wir suchten zusammen mit dem Chef de Reception aber fanden nichts. So nahmen wir schlußendlich die Bikes mit aufs Zimmer neben das Bett. Im Zimmer hatte es genügend Steckdosen.
Nach dem Frühstück fuhren wir zum See “Les Illes” neben dem TCS-Camping. Wir fuhren mit dem Bike rund um den See. Es gibt hier viele Sachen zu erleben. Im glasklaren, sauberen, warmen Wasser sind viele am Spielen, Schwimmen und Standpedalo fahren. In einer Kugel kann man übers Wasser gleiten. Es hat Tennisplätze, outdoor und indoor, ein nobles Restaurant, ein normales Restaurant, immer wieder öffentliche Toiletten, ein riesiger Seilpark, Beach Volleyball, eine spannende Ausstellung über die Rhone und es ist einfach wunderschön hier am See. Man kann Joggen, Radfahren oder wie die meisten, einfach in der Sonne liegen und die Natur genießen. Hier befindet sich „Alaïa Bay“ der erste Surfpark auf dem europäischen Festland. Ein spektakulärer Spot für eine Surfsession. Mehr als 8'500m2 sind dem Surfen gewidmet. Man kann im Wallis also surfen und surfen lernen und die Wellen sind perfekt, denn es hat kleine und grosse.
Wir waren schon mehrmals auf dem TCS-Camping in Sitten, der uns gut gefällt. Der See liegt daneben, aber irgendwie haben wir ihn bis jetzt nicht richtig entdeckt. Dann gingen wir in das noble Restaurant Mittagessen. Es war ausgebucht, es war schönes Wetter und Hochsaison. Wir erhielten dann doch noch einen Platz. Das Essen, der Service, die Ambiance, die Preise, alles sehr hochstehen, sehr professionell, sehr gut. Was solls, denkt man hier, das Leben ist einfach schön und das Geld da, um es auszugeben. Ein Gemeindearbeiter in Zermatt hat mir mal gesagt. Reise vor dem Sterben, sonst reisen die Erben. Irgendwie hat er da schon recht.
Dann machten wir uns auf den Weg nach Visp. Sitten nach Siders ist noch recht lange. Der Veloweg geht fast immer nahe der Rhone entlang. Unendlich lange, gerade, flache Strecken in schönster Walliser Natur. Man sieht viele spannende Sachen. Die gemauerten, steilen Rebberge wo man sich fragen kann, hat es mehr m2 Mauern oder mehr m2 Reben. Der Golfplatz neben dem Kantonsspital finden wir auch cool. Da sollten Synergien entstehen und man genest vielleicht schneller.
Ein Stück weiter kam wieder ein wunderbarer See. Ach, wir Deppen, warum fahren viele ins Tessin oder sonstwo an Seen, wenn es hier im Wallis solche versteckten Juwelen hat? Aber eben, sie sind leicht versteckt. Auch hier das Wasser glasklar, blau schimmernd, sauber und warm. Keine Steine beim Ein- und Ausstieg, sondern purer, feiner Sand. Familien und Kinder die sich vergnügen, und überhaupt nicht überloffen. Es ist Hochsaison und nur wenige sind an diesen wunderschönen Seen anzutreffen.
Dann kommt da vor Siders irgendwo ein Vergnügungswasserpark. Man hört die kreischenden Kinder, die sich erfreuen. Durch die Bäume und Gebüsche sieht man spärlich die diversen Türme, Rutschbahnen und Attraktionen.
Dann bei Chippis neben der Aluminiumfabrik vorbei. Man sah immer wieder die Hochwasserschäden von diesem Sommer. Wir sprachen mit einem Mann, er erzählte vieles im Detail. Die Coop Tankstelle war 1.9 m unter Wasser, In der Adria sei das Meerwasser heute zwischen 30-32 Grad, was natürlich heiss ist. So ist wohl das Wetter. Lange war es naß und kühl, jetzt ist das Meer plötzlich zu heiß, paßt doch irgendwie nicht zusammen? Ob das normal ist oder nicht, wissen wir nicht. In unserem kurzen Leben kann das abnormal sein. In der Geschichte der Erde sehr wahrscheinlich nicht, da ist schon vieles passiert.
Auch der Bademeister im Schwimmbad Mühleye erzählte uns warum er nun kaltes Wasser ins Becken pumpt und nicht mehr warmes. Wir gehen hier manchmal schwimmen. Bei kühlem Wetter kommt aus den zwei “Springhähnen” warmes Wasser aus der Lonza. Bei warmem Sommerwetter kommt kaltes Quellwasser raus, um das Bassin abzukühlen und den Algenwuchs zu verhindern. Das Wasser hat im Moment 26 Grad. Das ist ideal und angenehm. Läßt er es auf 28 Grad steigen, muß er mehr Chlor reintun, darum kühlt er es ab. Algen können schon innerhalb eines Tages entstehen, sagt er. In den Medien hört man vermehrt, daß Algen gesund sind. Es werden sehr wahrscheinlich nicht dieselben sein. Wir sprachen auch über das noch wärmere Wasser in den Thermalbädern. Je wärmer das Wasser, desto lieber haben es die Keime und um so mehr Chlor wird rein gemacht.
Jeden Tag werde das Wasser 2-mal gefiltert. Es seien grosse Pumpen die ca. 1.5 Mio. Liter pro Tag filtern. Um so ein Becken zu entleeren, braucht es 2-3 Tage und um es zu füllen ebenfalls. In Hotels, wo das Wasser monatelang das gleiche ist, benötigt man demnach gute Filter und gutes Chlor. Denn sobald das Wasser über den Zähler läuft, wird man es ja nicht so einfach austauschen. Die Thermalbäder mit ihren eigenen Quellen haben es da schon etwas einfacher.
In Siders war es ein wenig “tricky” den Veloweg zu finden. Wir verfuhren uns ein wenig, denn hier muß man durch die Stadt. Aber sonst ist der Veloweg entlang der Rhone mit der Beschriftung Nr.1 gut angeschrieben. Er geht von Brig bis runter an den Genfersee. Sehr wahrscheinlich der längste, flachste und schönste Veloweg der Schweiz.
Übernachten tun wir in einem kleinen Häuschen auf dem Camping in Mühleye.
Hier ist es schön und locker. Wir waren noch kurz schwimmen, sprangen 30-mal vom 1 Meter Brett und ein paar Male vom 3 Meter Turm. Jetzt sind wir ein wenig rot. Tagsüber von der Sonne und jetzt beim Springen von der nicht perfekten Technik und dem Übermut. Danach genossen wir auf den warmen Steinbänken die letzten Sonnenstrahlen. Nun sind wir müde, hatten einen schönen, erlebnisreichen Tag und gehen schlafen. Güetnacht
Sitten - Domaine des Iles
Sitten 500m - Visp 658m
Visp Camping Mühleny
Jan
Wir haben diese Nacht wunderbar geschlafen. Wie fast immer waren die Betten so gemütlich, dass wir kaum aus den Federn kamen. Als wir es geschafft haben, ging es zum Morgenbuffet. Es sah sehr schön aus und war viel aufgetischt. Wir hatten einen Bärenhunger. Danach gingen die Bären mit viel Kraft zurück aufs Zimmer. Dort habe ich etwas am Handy gemacht und Papa hat der Bericht von gestern fertig geschrieben. Plötzlich war es schon 10.00 Uhr und wir beschlossen die Sachen zu packen und weiterzuziehen. Aber zuerst war noch ein kleines Hindernis zu schaffen. Wir mußten mit den Velos das schmale Treppenhaus runter. Das Hotel hat mir gut gefallen. Es war ein ganz neuzeitliches Hotel und gestern waren wir in einem ganz altzeitlichen. Beide waren in ihrer Art super.
Als wir das Hotel verlassen haben, ging es noch einmal 5 km zurück zu einem schönen See. Den See haben wir gestern beim Vorbeifahren gesehen und sahen das es dort wunderschön ist. Somit sind wir in heute genauer anschauen gegangen. Er liegt etwas hinter dem Campingplatz vom TSC von Sion. Als wir dort angekommen sind, ging es einmal ganz um den See. Wir haben gesehen das man hier mit einem kleinen Zug fahren kann. Nicht weit weg ist die Anlange zum Surfen. Wenn jemand gerne surft, ist er hier auch nicht falsch am Platz. Es gibt auch etwas zum Klettern und viele andere Sachen für groß und klein. Ein riesiger Seilpark in den Bäumen, eine Bilderausstsellung. Für die die gerne im Sand spielen gibt es einen Beachvolleyball. Und natürlich kann man im und auf dem See viele Sachen machen wie Boot fahren, Standuppedalo, schwimmen, und vieles mehr. Wenn dann der Akku ausgeht und man Hunger hat, gibt es noch 2 Restaurants. Somit ist der Ort sehr schön und zugleich vielfältig. Jeder kann hier gut die Freizeit verbringen. Es hat für jeden etwas da. Als wir die Runde gemacht haben, ging es auf die Suche nach einem Platz. Als wir einen gefunden haben, haben wir die Sonne genossen und uns kurz entspannt. Danach fragte ich Papa was er machen will. Er sagte wir können mal Stand up Peddalo fahren gehen. Die Bretter kannst du hier für eine halbe Stunde oder eine Stunde mieten. Es war nicht ganz einfach auf dem Brett zu stehen. Aber man hat es schnell im Griff und dann geht es gut. Nur das Steuern und Angeben hatte ich nicht so im Griff. Dafür bin ich gut auf dem Brett gestanden. Papa war ein bisschen wackliger auf dem Brett und ist mehr ins Wasser gefallen als ich. Das fand ich lustig. So ist einfach das Leben. Einer kann es besser als der andere.
Nach dem Stand up Paddalo sahen wir zwei Kugeln am Seerand. Ich wollte probieren wie sich das anfühlt in so einer Kugel zu sein. Der Einstige in die Kugel war für mich ein wenig klein. Wenn man in der Kugel ist, wird sie mit Luft aufgeblasen. Dann konnte das Spiel anfangen. Es hat einen riesen Spass gemacht. Das lustigste war zu probieren drinnen zu stehen, aber das hat nicht immer funktioniert. Es war anstrengend, aber spannend. Danach gingen wir gut Mittagessen damit wir genug Energie haben, um nach Visp zu fahren. Mir ist aufgefallen das der See höher ist als sonst. Das habe ich an der Bank gesehen, die jetzt im Wasser war und nicht im Trockenen. Hier sieht man also auch die Folgen vom Hochwasser.
Bis nach Visp sind es gut 80 km. Es geht den großen Teil sehr flach. Es ging fast immer der Rohne entlang. Die Rohne ist ein Wahrzeichen des Wallis. Wir durchquerten wieder Obstplantagen, Wälder und Felder. Auf einer Lichtung sahen wir dann zum letzten Mal die Wahrzeichen von Sion. Das waren die Schlösser Valleria und Tourbion. Ich machte mit Wallismatti noch ein Foto. Die Sonne war ziemlich heiß und es war gebig, wenn man gelegentlich durch einen Wald fahren konnte.
Als wir in Chippis ankamen, ging es auf Umwegen weiter. Hier hat es auch eine grosse Überschwemmung geben. Darum wurde der Weg umgeleitet. Er ging an der bekannte Aluminium Fabrik vorbei. Hier sah man gut, daß sie auch unter Wasser stand. Sie sind dort immer noch fleißig am Putzten und am Aufräumen. Wir folgten den orangischen Wegweisern. Das ging sehr gut, bis Papa einen übersehen hat. Wir haben uns dann leicht verfahren und sind in Chippis als in Siders gelandet. Somit haben wir uns ein wenig verfahren und suchten auf dem Handy den richtigen Weg. Hier geht es nicht anders, hier muss man kurz durch Siders fahren. Vielleicht haben wir auch irgendwo den richtigen Weg verpasst.
Nach Siders ging es auf der Kantonsstsrasse weiter. Sie hat hier einen separaten, gelben Velostreifen am Rand bis nach Leuk. Der Wald wo man entlang fährt heißt Pfynwald. Hier wollen sie auch eine Autobahn bauen, aber wann sie kommt, weiß niemand so recht. Wenn ein LKW vorbeigefahren ist, haben ich am meisten Angst gehabt. Die sind sehr schwer und auch gefährlich. Wir haben uns hier einfach gut konzentriert. Nur hier zwischen Siders und Leuk ist der Bikeweg nicht separat.
Im Pfynwald fuhren wir an einer großen Baustelle vorbei. Es war eine grosse Fläche. Es waren dort Leute die Sachen suchten und ausgruben. Papa erklärte das man da schon seit Jahren nach Überresten von römischer Vergangenheit sucht und auch findet. Er fragt sich ein wenig, wer das wohl alles bezahlt, jahrelanges Graben und die Autobahn wird jahrelang verschoben.
In Leuk angekommen waren wir froh und gingen in den Denner Schokolade und Trinken kaufen. Das hat gut getan. Dann fuhren wir auf dem Bikeweg weiter nach Visp. Die Aussicht und Landschaft waren top. In Niedergesteln begrüßte uns der Alte Dorfkern und die Burg. Danach kam Raron mit der Burgkirche. Dort sind wir auch am Felsabbruch vorbeigefahren. Danach kamen uns ein paar hundert Meter Autos entgegen, die eigentlich nicht hier fahren sollten. Aber die Hauptbrücke beim Bahnhof war geschlossen und so hat man den Verkehr umgeleitet. Dann kam noch eine grosse und kleine Bassisstation der Air Zermatt. Als wir Visp erreicht haben, haben wir uns auf dem Camping Mühleny niedergelassen. Wir waren müde und das Velo auch, sie hatten fast keinen Strom mehr. Wir sind dann ins Schwimmbad ein paar runden schwimmen gegangen, das tat gut. und Papa ist noch etliche Male vom Sprungbrett und Turm gesprungen. Das Abendessen hier war auch groß und gut. Wir übernachteten in einem kleinen, niedlichen Häuschen. Ich habe den Bericht geschrieben und dann schliefen wir damit wir morgen die letzte Etappe auch noch gut schaffen.